Werkstattbericht aus Teilprojekt 4: Forschendes Lernen mit mobilen Technologien

Gestartet ist unser Teilprojekt im vergangenen Jahr mit einer umfassenden Analyse der Curricula für Politik und Gesellschaft in Bayern und Nordrhein-Westfalen. Ziel war es, curriculare Überschneidungen zu identifizieren und Möglichkeiten des fachlichen Transfers zwischen den Fortbildungskonzeptionen aufzuzeigen. Dabei konnten wir nicht nur Gemeinsamkeiten in den Fachinhalten, sondern auch in den Vorgaben zur Medienkompetenz und digitalen Kompetenz feststellen. Diese Erkenntnisse bildeten dann die Grundlage für die Entwicklung unserer Fortbildungsangebote. Parallel dazu starteten wir mit der Ausarbeitung digitaler Fachkonzepte, die als wichtige Instrumente für die didaktische Konkretisierung der Fortbildungsmodule dienen. Ebenso haben wir den Akkreditierungsprozess der Fortbildung insbesondere in Bayern vorbereitet. In Zusammenarbeit mit der bayerischen Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ALP Dillingen) konnten wir die nötigen Schritte für eine erfolgreiche Zertifizierung der Fortbildungen einleiten.

Die tatsächliche Erstellung der konkreten Fortbildungsmodule fand im stetigen Austausch mit Akteur*innen aus der Bildungspraxis statt. Die einzelnen Module wurden zudem ko-konstruktiv mittels Design-Based-Research-Ansätzen in verschiedenen Kontexten mit Studierenden erprobt und angepasst. Anknüpfend an den Fortbildungstag mit Lehrkräften der Sekundarstufe in Kooperation mit dem DigiLab der Universität Augsburg, an dem wir in einem Slot forschendes Lernen mit und durch Artificial Intelligence bearbeitet haben, führten wir begleitende Forschungsaktivitäten durch, um insbesondere Erkenntnisse über die epistemischen Standorte von Lehrkräften in Bezug auf digitale Räume zu generieren. Diese Erkenntnisse fließen auf der konzeptionellen Ebene in die konkrete digitale Umsetzung und auf fachinhaltlicher Ebene in die Bezüge zu digital-politischer Mündigkeit.

Jana Ziel während einer Posterpräsentation auf der 24. Tagung der Gesellschaft für politische Jugend- und Erwachsenenbildung

Im vergangenen Jahr präsentierten wir unsere Arbeit auf verschiedenen wissenschaftlichen Podien wie dem Forschungstag der philosophischen Fakultät Augsburg, dem Bundeskongress veranstaltet durch die Bundeszentrale für politische Bildung, der Deutschen Vereinigung für politische Bildung (DVPB) und dem Bundesausschuss politische Bildung (bap) oder der 24. Tagung der Gesellschaft für politische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE). Auch der Austausch mit anderen Projekten am Standort Augsburg im Rahmen von lernen:digital ist für uns sehr wertvoll.

Kurzfristig steht nun insbesondere die Durchführung des ersten Teils der Fortbildung an: Im Oktober 2024 freuen wir uns darauf, die teilnehmenden Lehrkräfte und die Fachreferentin der ALP bei uns in Augsburg für eine ganztägige Präsenzveranstaltung als Auftakt für die Fortbildung im Blended Format begrüßen zu dürfen. Der Präsenztag sowie die daran anknüpfenden selbstgesteuerten Lerneinheiten und eine abschließende Veranstaltung zur Evaluation und Reflexion bilden die hybride Fortbildungsstruktur. Ausgehend von dem bereits etablierten Konzept Forschendes Lernen im Politikunterricht (A. Szukala & O. Krebs 2021)1 adressieren wir in der Fortbildung fachliche Unterrichtsplanungskompetenz und domänenspezifische Methodenkompetenz. Der Forschungszyklus des Forschenden Lernens wird hinsichtlich Digitalisierung weiterentwickelt und als Artikulationsschema für den sozialwissenschaftlichen Unterricht perspektiviert.

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  1. Krebs, Oliver & Szukala, Andrea (2021). Forschendes Lernen im Politikunterricht. Frankfurt am Main: Wochenschau Verlag. ↩︎
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