Teilprojekte

Insgesamt werden zehn Teilprojekte (TP) von den Verbundpartner:innen bearbeitet, die unterschiedliche thematische und empirische Schwerpunktsetzungen haben. TP1, TP 2, TP 9 und TP 10 verfolgen teilprojektübergreifende Fragestellungen. Die TP 3 bis TP 8 entwickeln digitale Fachkonzepte, die im Rahmen von Fortbildungen hinsichtlich einer spezifischen Forschungsperspektive in Teilstudien beforscht werden. Konkret werden folgende Teilprojekte bearbeitet:

TP 1: Transferforschung, -aktivitäten und -koordination | DIPF | Prof. Dr. Marc Rittberger & Ana Schenk

TP 1 ist zuständig für die Vernetzungs- und Transferkoordination. Es untersucht die Wirkungsfaktoren und Gelingensbedingungen von Wissenstransfer. Dafür werden die Transfermöglichkeiten, z.B. der über Bildungsportale und die uni- und multidirektionalen Kommunikationswege zu den unterschiedlichen Zielgruppen (z.B. Lehrkräfte, Landesinstitute) identifiziert, evaluiert und genutzt. Gleichzeitig informiert TP 1 über die Ergebnisse und Prozesse aus den anderen Teilprojekten, u.a. über den Deutschen Bildungsserver.

TP 2: Koordination und Evaluation der Lehrkräftefortbildungen | Goethe-Universität Frankfurt | Dr. Uwe Schulze & Melanie Lauffenburger

Das TP 2 koordiniert das Verbundprojekt und ist für die Evaluation der länderübergreifend angebotenen Lehrkräftefortbildungen zuständig. Diesbezüglich wird ein Testinstrument für die Evaluation der Fortbildungsmaßnahmen entwickelt, das sich an etablierten Fragebögen orientiert. Die Ergebnisse der Evaluationen werden mit uni- und multivariaten Analysemethoden ausgewertet. Zudem wird ein fachübergreifendes Modul für Lehrkräftefortbildungen zum Thema „Gesellschaftliche Bildung im Kontext von digitaler Souveränität“ entwickelt.

TP 3: Gesellschaftskonstruktionen und privatwirtschaftliche Lernmaterialien | Universität zu Köln | Prof. Dr. Tim Engartner & Marie Heijens & Tobias Heinemann

Der Fokus von TP 3 liegt auf der Frage, inwiefern die von Unternehmen kostenfrei zur Verfügung gestellten digitalen Unterrichtsmaterialien einen aus Sicht der Lehrkräfte relevanten Materialpool für Lehrkräftefortbildungen darstellen. Hierfür werden digitale Lernmaterialien privater Content-Anbieter mittels Massentextanalyse (Seeded Topic Modeling) anhand schul-, kultus- und bildungsministerieller Vorgaben untersucht und die Einstellungen der Lehrkräfte zu diesen Materialien durch Interviews erhoben.

TP 4: Forschendes Lernen mit mobilen Technologien | Universität Augsburg | Prof. Dr. Andrea Szukala & Jana Ziel

In TP4 werden Potenziale metakognitiver Prompts bei der Planung forschend-lernender Lernprozesse mit digitalen Erhebungs- und Analyseinstrumenten untersucht. Design-basiert werden zunächst mittels Thinking-Aloud-Analysen materialbasierte Planungsentscheidungen analysiert und ermittelt, wie die metakognitive Elaborationstiefe von sozialwissenschaftlichem Unterricht durch Gestaltung von Prompts wirksam verbessert werden kann.

TP 5: Virtual Reality (VR) als digitaler Erinnerungsraum | Universität Augsburg | Prof. Dr. Christian Kuchler & Kristopher Muckel

Im TP 5 steht der Einsatz von Virtual Reality Anwendungen zur Vor- und Nachbereitung von Besuchen an historischen Orten sowie zur Durchführung virtueller Erkundungen selbst im Vordergrund. Es wird untersucht, über welche Präkonzepte Lehrkräfte im Hinblick auf derartige Zugriffe auf Erinnerungsräume in Virtual und Mixed Reality Umgebungen verfügen. Ausgehend davon werden Fortbildungskonzepte entworfen, mit deren Hilfe Lehrkräfte in die Lage versetzt werden sollen, virtuelle Erinnerungsräume technisch und didaktisch adäquat in ihren Unterricht zu integrieren.

TP 6: Digitale Sammlungen und Quellenkritik | Friedrich-Schiller Universität Jena | Prof. Dr. Anke John & Benedict Staack

Im Teilprojekt 6 steht das fachdidaktische Konzept der Referentialität als Norm einer medienadäquaten Unterrichtsplanung im Fokus. Das Herstellen eines expliziten Bezugs auf historische Quellen und Darstellungen in digitalen Umgebungen trägt dabei zur Ausbildung der digitalen Souveränität von Geschichtslehrkräften und Schüler:innen und ihrer historischen Urteilsfähigkeit bei. Fortbildungsangebote, welche auf Referentialität abzielen, sollen ko-konstruktiv mit Lehrkräften entwickelt sowie hinsichtlich ihrer Wirksamkeit untersucht werden. Als Methode dienen Denke-Laut-Protokolle.

TP 7: Digitales Storytelling im Kontext von Nachhaltigkeit |Technische Universität Dresden | Prof. Dr. Nicole Raschke & Carla Hermanussen & Ariane Schneider

Das Teilprojekt untersucht am Beispiel des Digital Story Telling im Kontext von Nachhaltigkeit die Rolle von Kategorisierungsprozessen in digitalen Lernarrangements. Die mit Lehrkräften entwickelte und durchgeführte prototypische Vorgehensweise wird weiteren Interventionen unterzogen, die triangulativ analysiert werden. Die Ergebnisse werden Erkenntnisse zur Anwendung und Funktionalität von Kategorisierungsprozessen in Zusammenhang mit ihrer Wirksamkeit für die Kompetenzentwicklung von Lehrkräften in Fortbildung liefern, um Entscheidungen zum Einsatz digitaler Medien evidenzbasiert zu treffen.

TP 8: Digitale Visualität raumbezogener Konflikte | Friedrich-Schiller Universität Jena | Prof. Dr. Mirka Dickel & Dr. Juliane Suchy

Raumbezogene Konflikte werden über digitale Bilder nicht nur dargestellt, sondern auch machtvoll ausgehandelt. An tragfähigen Beispielen entwickelt das Teilprojekt 8 Module für eine partizipative Lehrkräftefortbildung zum Einsatz digitaler Bildmedien im Kontext eines auf Vermittlung digitaler Souveränität hin angelegten Geographieunterrichts. Ziel der Fortbildung ist die Schulung eines kritischen Blicks im Umgang mit digitaler Bildlichkeit sowie die Formulierung und Reflexion von Prinzipien zum sinnvollen und zielführenden unterrichtlichen Einsatz digitaler Bilder. Die Praxisrelevanz der Fortbildung wird über ein qualitativ-empirisches Verfahren sichergestellt.

TP 9: Länderübergreifende Transferierbarkeit und Kompetenzmessung | Goethe-Universität Frankfurt | Prof. Dr. Detlef Kanwischer & Dr. Isabelle Muschaweck

Das TP 9 ist für die länderübergreifende Transferierbarkeit zuständig. Hierfür werden die Metadatenstandards für die Beschreibung der digitalen Fachkonzepte festgelegt, damit die Materialien in OER-Portalen auffindbar sind. Zudem werden Expert:inneninterviews durchgeführt, um auf einer organisatorischen Ebene abzustimmen wie die Fachkonzepte länderübergreifend in Fortbildungsmaßnahmen umgesetzt werden können. Darüber hinaus werden die Erfolgsfaktoren bei der Nutzung der Fachkonzepte mittels Forschung zur Kompetenzentwicklung von Lehrkräften erhoben.

TP 10: Open Educational Resources und offene Bildungspraktiken | DIPF | Dr. Tamara Heck & Johannes Hiebl

TP 10 adressiert die Voraussetzungen digitaler Infrastrukturen, um digitale Fachkonzepte im Sinne offener Bildungspraktiken kollaborativ zu entwickeln. Hierfür werden die Teilprojekte bei der Entwicklung der Fachkonzepte über Interviews und Fokusgruppen begleitet und untersucht, sowie der Stand der digitalen Infrastrukturen in Bezug auf die Lehrkräftebildung erhoben. Ziel ist die Abstimmung der Entwicklung von OER mit den digitalen Handlungsroutinen der Fachpraxis, damit eine offene Bildungspraxis gefördert werden kann.